Freitag, 8. Januar 2016

Anna Loyelle im Interview


-Magst du Dich mal kurz vorstellen?
   Sehr gerne. Ich erblickte nicht ganz ohne Komplikationen an einem Samstagnachmittag im Juni 1972 im Sternzeichen des Zwillings das Licht der Welt und wurde auf den Namen Andrea getauft. Das Schreiben machte mir bereits in der Grundschule Spaß, in den anderen Schulfächern wurstelte ich mich grade so durch. Damals schrieb ich vorwiegend Tiergeschichten, vor allem Pferdabenteuer. Mit zwölf Jahren wandten sich meine Schreibinteressen dann der Liebe zu und ich begann, humorvolle Liebesgeschichten zu schreiben. Einige wurden damals in den Jugendzeitschriften Bravo und BravoGirl! veröffentlicht. Mit vierzehn Jahren schrieb ich zwei Liebesromane, die ein paar Jahre später als Buch veröffentlicht wurden. Es folgten weitere Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften und Onlineverlagen. Nach der Geburt meiner beiden Söhne legte ich eine schöpferische Pause ein. Seit 2011 schreibe ich erotische Kurzromane für Erwachsene und Jugendromane. Was gibt es noch über mich zu erzählen? Ich bin verheiratet, meine beiden Söhne sind inzwischen schon „groß“ und seit 3 Jahren macht unsere Border-Aussie-Mix Hündin Kira meine Familie komplett. Ich halte mich gerne in der Natur auf, wobei das Wetter keine Rolle spielt. Ich lache gern und viel, habe aber auch meine nachdenklichen Momente. Was ich nicht mag, sind oberflächliche Gespräche, Aufdringlichkeit und Unpünktlichkeit. Was ich mag, sind ehrliche Menschen, die sich nicht verstellen und offen sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Mein Lieblingsessen ist Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat, meine Lieblingsnachspeise Creme Brulee.  Meine absolute Lieblingsband ist Metallica, ich höre aber auch gerne AC/DC, Pink Floyd, 30seconds to Mars, Linkin Park, Papa Roach, Rihanna, Philipp Poisel und Silbermond.

- Wie ist es dazu gekommen, dass Du mit dem Schreiben angefangen hast? 

  Das passierte ganz plötzlich (lach). Sobald ich lesen konnte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen, vorwiegend Abenteuerbücher und Pferderomane. Als es einmal kein Happy End gab, war ich sehr traurig und kam auf die Idee, selbst ein Happy End - Ende für dieses Buch zu verfassen. Ich setzte mich hin und schrieb die Geschichte weiter – mit Happy End. Von da an konnte mich nichts mehr halten und ich schrieb eine Geschichte nach der anderen. (Ein paar Manuskripte von damals existieren sogar noch J ) Meine Lehrer haben diese Geschichten im Deutschunterricht korrigiert und der Klasse vorgelesen.

-Hast Du – außer Schreiben - noch eine andere Leidenschaft?

  Ja, ich lese furchtbar gerne, vor allem Thriller und Krimis. Wandern und meinem Hund kleine Tricks beizubringen macht mir auch großen Spaß.

- Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf Deine Romane?

  Ab und zu lasse ich persönliche Erlebnisse einfließen, direkten Einfluss haben diese aber nicht auf die Geschichte. Ich binde sie eher im Hintergrund ein. Z.B. bei Liebe im Sommerregen in der Szene, in der Samantha daran denkt, dass sie ihre Großeltern schon länger nicht mehr besucht hat, bzw. wo sie sich an das Rauschen der Blätter der Birke vor dem Schlafzimmerfenster ihrer Großeltern erinnert – das ist so ein „Erlebnis“, das ich eingebunden habe.  J

- Hast Du Rituale beim Schreiben? 

 Beim Schreiben eigentlich nicht, da konzentriere ich mich voll und ganz auf meine Protagonisten. Aber bevor ich beginne, stelle ich eine Tasse Tee, Kekse und Schokolade bereit, um zwischendurch Energie zu tanken.

- Wenn Du eine traurige, witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit? 

 Oh ja, besonders bei traurigen Szenen kommt es vor, dass ich eine Pause einlegen muss, weil mir Tränen in den Augen stehen. Dann frage ich mich, ob es wirklich sein muss, ob es keine andere Möglichkeit gibt, einen anderen Weg …
Bei witzigen Szenen lache ich auch laut auf …

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?

  Ja, manchmal an meinen Nichten und an meinen Söhnen oder an deren Freunden. Z.B. hat mir die Tochter meiner Freundin nicht nur ihren Namen für die Hauptprotagonistin meines im April 2016 erscheinenden Jugendromans geliehen, sondern auch ihre Liebe zum Singen und zu Musicals.

- Hast du auch noch andere Namen unter den Du schreibst?

  Nein, nur mein Pseudonym Anna Loyelle

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person? 

 Das ist völlig unterschiedlich, denn Inspirationen überkommen mich immer und überall J Aber mein Lieblingsschreibplatz ist mein Wohnzimmer, denn da habe ich einen wunderschönen Ausblick auf die Felder und die Berge.

- Was machst Du, nachdem du ein Buch fertiggeschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?

  Da ich ständig an mehreren Manuskripten gleichzeitig/abwechselnd arbeite, gilt für mich „nach dem Buch ist vor dem Buch“. Nur ganz selten gönne ich mir eine Schreibpause von ein, zwei Tagen, meistens schreibe ich gleich am nächsten Manuskript weiter.

- Hast du eine neues Projekt, das du uns schon verraten kannst? 

  Im April 2016 erscheint mein neuer Jugendroman „Wie ein Schmetterling im Wind“. Darin geht es diesmal nicht nur um die erste Liebe, sondern auch um Mord und um gruslige Geheimnisse.

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen? 

 Für mich persönlich sind Rezensionen insofern nicht wichtig, wenn ich ein Buch meiner Lieblingsautoren kaufe. Ich will das Buch haben, egal ob es anderen gefällt oder nicht.
Rezensionen für mein eigenes Buch hingegen sind sehr wichtig, da sie uns noch nicht so bekannten Autoren helfen, eventuell unschlüssige Leser für das eigene Buch zu interessieren. Rezensionen (sofern sie inhaltlich und sachlich dargestellt werden) sind eine gute Möglichkeit, dem Leser Einblick in Stil und Inhalt des Buches zu geben.
Negative Kritik ist immer schwierig hinzunehmen, da einem das Herz blutet, wenn man gesagt bekommt, dass dein Werk, an dem du monatelang gearbeitet hast, nicht gefallen hat. Da muss man sich schon manchmal beherrschen, um nicht zu sagen: okay, dann mach es besser! J Aber Kritik kann auch sehr hilfreich sein, wenn man – sachlich und nicht beleidigend – auf etwaige Fehler hingewiesen wird. Leider vergessen viele Leser, dass auch ein Autor ein Mensch ist (ja, wirklich J ) und sparen nicht mit Beleidigungen für sein Buch oder auch für ihn selbst. Zum Glück gibt es aber auch Leser, die lobende Worte übrig haben und Kritik sachlich und hilfreich rüberbringen.

-Was bewunderst Du an anderen Autoren? Hast Du ein Vorbild ? 

 Vorbilder gibt es einige. Karen Rose, Karin Slaughter, Tess Gerritsen, Lisa Jackson, Jeffery Deaver, Jussi Adler Olsen …
Ich bewundere an ihnen, dass sie es innerhalb kurzer Zeit schaffen, so viele gute Bücher zu schreiben …

-  Was ist bis jetzt der schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?

  Solche Momente gibt es mehrere. Aber der allerschönste Moment war, als es an meiner Tür klingelte und zwei Leserinnen Autogramme von mir wollten.

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? 

 Wer wärst du da? In Simone Elkeles´ Buch >Du oder das ganze Leben<. Ich wäre Brittany Ellis, dann könnte ich mich mit dem gutaussehenden Alex Fuentes treffen J

- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben? 

 Gebt eure Sehnsüchte niemals auf und seid geduldig, denn es ist noch kein Bestsellerautor vom Himmel gefallen. Schreibt, streicht, schreibt neu, streicht wieder, schreibt neu. Seid kritisch mit euch selbst und bearbeitet ein Manuskript lieber 3x, ehe ihr es an einen Verlag schickt. Aber vergesst dabei nie, dass der Spaß und die Freude am Schreiben immer im Vordergrund stehen sollten.

Vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast.  

 Sehr gerne. Es hat mir großen Spaß gemacht, mit dir zu plaudern.

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