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Liebe Susan, magst du dich einmal kurz vorstellen ?
Ich
komme aus Ostwestfalen-Lippe, lebe mit Hund und Pferden auf einem
kleinen Hof und bin sehr glücklich, dass ich jeden Tag das machen
darf, was mir am meisten Spaß macht: Schreiben! Schon als kleines
Kind habe ich mir gerne Geschichten ausgedacht und in ein kleines
Heft geschrieben. Später habe ich als Journalistin meinen Traumberuf
gefunden und habe mich in diesem Metier eine Zeitlang auf meine
zweite Leidenschaft gestürzt: die Pferde… Für verschiedene
Magazine habe ich einige der größten Reitturniere der Welt besucht
und berühmte Reiter interviewt. Im Laufe der Zeit sind auch einige
Sachbücher über Pferde bei verschiedenen Verlagen erschienen. Heute
bin ich vor allem als Reisejournalistin unterwegs. Und wann immer ich
eine freie Minute habe, schreibe ich an einem Roman.
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Du arbeitetst hauptberuflich als Reisejournalistin und
veröffentlichst Sachbücher! Wie findest da noch die Zeit, Romane zu
schreiben?
Das
ist das Problem! Wenn ich mehr Zeit hätte, würde es inzwischen
bestimmt mehr als zwei Romane geben… Um mehr Zeit fürs
Romane-schreiben zu haben, verzichte ich mehr oder weniger ganz aufs
Fernsehgucken. Bei Shoppingtouren und Café-Besuchen muss ich auch
passen. Außer, ich habe meinen Laptop im Café dabei…
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Was gefällt dir an dem Beruf am besten? Könntest du dir jemals
vorstellen etwas ganz anderes zu machen ?
Mhm,
darüber habe ich noch nie so richtig nachgedacht, weil ich auf
keinen Fall etwas anderes machen möchte. Ich finde, ich habe den
tollsten Beruf der Welt und bin total glücklich damit. Vieles, das
ich beim Journalismus gelernt habe, kann ich für das
Romane-schreiben verwenden. Tatsächlich entstanden meine Romane auch
durch Erlebnisse während meiner Reisen. Und obwohl die Lovestories
rein fiktiv sind, gebe ich im Anhang auch immer handfeste Reisetipps
für das jeweilige Land – bis jetzt also für Australien und
Island. Im Sommer habe ich außerdem zum ersten Mal einen Blog
gestartet, in dem ich demnächst noch mehr Fotos und Tipps zu den
Schauplätzen meiner Romane veröffentlichen werde. Er heißt
www.susandewinter.de
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Wie muss man sich dein Alltags vorstellen ? Sieht man dich überhaupt
ohne Zettel und Stift in der Hand? ;)
Ich
bin einige Wochen im Jahr auf Reisen und schreibe Reportagen darüber.
Mein Büro habe ich zu Hause, da schreibe ich dann alle Texte,
bearbeite die Fotos, stelle Sachen ins Internet usw. Die meiste Zeit
sitze ich tatsächlich am Schreibtisch und arbeite so vor mich hin…
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Welcher Ort oder welches Land hat dir am besten auf deinen Reisen
gefallen ?
Eindeutig
Australien! Die Menschen dort sind unglaublich freundlich und locker,
und bleiben auch in Stresssituationen gelassen. Es herrscht wirklich
diese ‚Don’t worry, be happy‘-Mentalität, einfach genial.
Außerdem sind die Natur und die Weite dieses Kontinents
atemberaubend, das Wetter ist super. Also ich könnte jetzt noch
seitenweise weiterschreiben, wie schön Australien ist…
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Was war bis jetzt das Witzigste oder Spannendste bei deinen
Recherchen ?
Oje,
schwer zu sagen. Irgendetwas Besonderes passiert auf jeder Reise…
Einmal sollte ich nach einem langen Tag on the road abends in einem
Hotel einchecken, in dem überhaupt niemand war. Auch der Besitzer
nicht. Ich war müde, hungrig, hatte die Nase voll vom Autofahren und
stand verzweifelt vor dem dunklen Hotel. Schließlich las ich das
Kleingedruckte in meinem Reiseplan. „Susan, die Besitzer deines
Hotels werden im Urlaub sein, wenn du dort eintriffst. Dein
Zimmerschlüssel ist in einem Schlüsselsafe deponiert. Gib bitte
folgenden Code ein…“. Ich fand schließlich den Schlüsselsafe,
gab den Code ein und nichts passierte. Shit! Das war der Punkt, an
dem mir das Herz in die Hose rutschte. Nach einiger Zeit fand ich auf
dem Hotelgelände eine Hütte, in der Licht brannte. Ich klopfte, um
die Bewohner, um Hilfe zu bitten, aber niemand öffnete. Während ich
noch dumm herumstand und nicht wusste, was ich jetzt tun sollte, sah
ich einen weiteren Schlüsselsafe und gab nochmal meinen Code ein.
Prompt fiel der Schlüssel raus. Ich war so glücklich! Später habe
ich diese kleine Episode in meinen Australien-Roman ‚Der Stein der
Schildkröte‘ eingebaut.
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Du hast ein sehr aufregendes Leben! Was tust du,
um zur Ruhe
zu kommen
und dich zu entspannen
?
Mit
meinem Pferd ausreiten, mit meinem Hund spazieren gehen, auf dem Sofa
liegen und ein spannendes Buch lesen.
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Wie war es für dich,
dein erstes eigenes Buch in den Händen zu halten?
Unvergesslich.
Es ist tatsächlich schon Jahre her, da habe ich unter meinem
Mädchennamen ein Pferdebuch im Schneiderbuchverlag geschrieben. Ich
war total stolz, als ich es zum ersten Mal in den Händen hielt, und
es hat noch heute einen Ehrenplatz im Regal. Damals habe ich mir
geschworen, dass es nicht bei dem einen Buch bleiben würde. Und so
ist es dann ja auch gekommen.
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Was machst du gegen eine Schreibblockade?
Reiten.
Mit dem Hund spazieren gehen. Mit Freundinnen treffen. Und dann geht
es wieder von alleine.
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Was war der schönste Moment in deiner bisherigen Zeit als Autorin?
Schon
wieder so eine schwierige Frage, denn es gab total viel schöne
Momente! Vielleicht als mein erster Roman „Der Stein der
Schildkröte“ in mehreren Kategorien auf Platz 1 geklettert war?
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Hast du irgendwelche Rituale beim Schreiben, z.B. Musik hören,
naschen?
Kaffee
trinken. Und ich sag’s ungern, aber leider esse ich oft auch den
ein oder anderen Keks dazu, was figurmäßig eher unvorteilhaft ist…
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Wo schreibst du am liebsten?
Unterwegs.
Da habe ich oft bessere Ideen als zu Hause am Schreibtisch.
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Wie wichtig sind dir persönlich deine Rezensionen? - Wie sehr
nimmst du dir Kritik zu Herzen?
Rezensionen
sind mir sehr wichtig. Ich freue mich wie ein kleines Kind über jede
gute Rezension. Schlechte Rezis sind so eine Sache. Wenn die Kritik
berechtigt ist, nehme ich sie mir zu Herzen und bin auch dankbar
dafür, weil ich dann versuchen kann, es das nächste Mal besser zu
machen. Oft sind schlechte Rezis aber einfach nur unfair und gemein.
Ich versuche, sie nicht persönlich zu nehmen. Aber das gelingt mir
nicht immer. Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, ein Buch
öffentlich schlecht zu machen. Wenn es mir nicht gefallen hat? –
Pech gehabt, nicht jedes Buch muss jedem gefallen. Wenn mich ein Buch
begeistert hat, sage ich es dagegen gerne. Deswegen habe ich in
meinem Blog www.susandewinter.de
jetzt auch damit angefangen, Bücher vorzustellen, die ich toll
finde.
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Welchen Tipp hast du für angehende Autoren?
Lest
so viel Ihr könnt! Vergesst das Fernsehgucken! Geht raus in die Welt
und nehmt Kugelschreiber und Notizblock mit, schreibt auf, was ihr
seht und verwendet es in euren Büchern. Lasst euch von niemand
entmutigen. All die großen Künstler haben mal klein angefangen und
sich mit ihrer ganzen Leidenschaft ihrer Kunst gewidmet. Sie haben
nicht nach rechts und links geschaut, sich nicht ablenken lassen,
sondern Stunden, Monate, Jahre darauf verwendet, immer besser zu
werden – bis sie es schließlich waren.
Vielen
Dank,
dass
du dir die Zeit genommen hast ;)
Lg
Phinchen
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